„Das Fenster weit aufhalten, damit viele Menschen rein schauen“
Am Montagabend wurde unsere Chagall-Ausstellung „Fenster zur Bibel“ mit einer feierlichen Vernissage eröffnet. Ein Drittel von Chagalls Gesamtwerk umfasst Werke rund um die Bibel. 84 Bilder davon sind nun eine Woche lang in der Marburgerstraße zu sehen. Oberbürgermeister Jochen Partsch stellte fest, dass viele Menschen Bilder von Chagall kennen und schätzen, aber häufig gar nicht wissen, dass sie von Chagall sind. Er betonte, dass es auch für uns wichtig ist, wie Chagall, in der Bibel zu lesen und sich zu fragen: „Was bedeutet das, was in der Bibel steht für uns heute?“. Er war begeistert von der freundlichen und angenehmen Atmosphäre und wünschte der Ausstellung gutes Gelingen und viele Besucherinnen und Besucher.
Heiner Eberhardt, Ausstellungsleiter, nahm die Zuhörer direkt mit auf eine spannende Reise in die versteckten Details von einigen ausgewählten Chagall-Bildern. So erläuterte er beispielsweise warum Chagall bei Noah eine linke Hand an einen rechten Arm malt – im Judentum ist die Abbildung der Bibel verboten. Die anatomisch nicht korrekte Darstellung, ist quasi sein „Hintertürchen“. Und: Chagall verarbeitet auch sein eigenes Schicksal in den Bildern, so zeigen viele kleine Szenen die zerstörte Heimat, Judenverfolgung im dritten Reich und seine neue Heimat Frankreich.
Zur offiziellen Eröffnung gab es sogar die Möglichkeit zu „probieren wie Chagall schmeckt“ – mit dem Anschnitt der Chagall-Torte, welche das berühmte Gemälde von David mit der Harfe zeigte, eröffneten Pastor Volker Reder und Kurator Heiner Eberhardt offiziell die Ausstellung. Noch bis Sonntag können Besucherinnen und Besucher entdecken, dass der Schlüssel zum Leben in der Bibel liegt.