»Klausur«, das war bisher ja immer ein Stressbegriff für mich. Da muss man vorher lernen, und dann unter Zeitdruck die richtigen Antworten abliefern…
Heute fahre ich zum ersten Mal auf »Gemeindeleitungsklausur«. Was mich da wohl erwartet?
Hoffentlich keine Leistungsabfrage.
Wir – das sind heute die Mitglieder der Gemeindeleitung, die Pastoren, und ich, die Gemeindepädagogin – sitzen um einen Tisch und tauschen uns über ein Buch aus, das wir zur Vorbereitung gelesen haben.
Wir machen uns Gedanken, welche Impulse daraus hilfreich für unsere Gemeinde seien können. Was erhoffen wir uns für unsere Gemeinde? Welche konkreten Schritte möchten wir anregen und unterstützen?
Von 9 bis 16 Uhr rauchen die Köpfe. Wir hören einander zu, wir hören auf Gott. Wir nehmen uns Zeit für eine Mittagspause. Wir bewegen Gedanken und überlegen, was wirklich wichtig ist.
Ich freue mich über meine Gesprächspartner: trotz verschiedener Meinungen nehmen sie einander ernst, und sie nehmen ihre Verantwortung für so viele Mitglieder ernst. Und sie hören mir zu, obwohl ich »nur« die Praktikantin bin.
Am Ende denke ich mir, so hätten alle Klausuren in meinem Leben sein sollen – mit Teamwork und Wertschätzung.
– Birgit von Lindenfels (Gemeindepraktikantin)